Ein lieber Kollege sendete mir gestern einen Link zu einem Artikel im Guardian mit dem Titel „Where have all the translators gone?“ Das erinnerte mich an das Antikriegslied „Where have all the flowers gone“. Die Blumen sind jetzt die Übersetzer und Marlene Dietrich würde heute singen: „Sag mir, wo die Übersetzer sind.“

Wir lieben die Sprache. Wir zaubern mit Sprache. Übersetzen ist die höchste Kunst, mit Sprache umzugehen. Es ist unsere Leidenschaft. Aber nicht nur das. Wir tauchen in andere Welten ein: In die Welt der Technik, der Rechtswissenschaften, der Medizin.

Gewöhnlich fahre ich morgens ins Büro. Ja, erstaunlich: eine Übersetzerin, die ins Büro fährt. Die meisten Kolleginnen und Kollegen wechseln vom Frühstückstisch in der Küche zum Schreibtisch im Arbeitszimmer. Auch gut.

Hin und wieder fordere ich eine beliebige Übersetzermaschine heraus: Ich öffne meinen Browser. Ich suche nach einem Online-Übersetzer. Ich tippe ein deutsches Sprichwort in das leere Eingabefeld auf meinem Bildschirm. Die englische Übersetzung erscheint schnurstracks. Ich schmunzle.

Übersetzer übertragen Texte aus einer Sprache in eine andere. Ganz klar. Hast du als Übersetzer schon mal darüber nachgedacht, den Kunden eine zusätzliche Dienstleistung anzubieten?